Liebe Koopmanns,
am 5. Juli mussten wir unseren Jurek über die Regenbogenbrücke ziehen lassen. Ich konnte mich erst jetzt auf diesem Wege bei Ihnen melden, da einfach der Schmerz zu tief saß um darüber schreiben zu können.
Anfang 2006 kam ein lieber Colliemann namens Jurek aus Polen zu uns. Mit einem riesigen Trichter um den Hals saß er im Auto von Winnie, der ihn uns gebracht hat. Schwanzwedelnd hat er uns dort sofort begrüßt. Als er dann vorsichtig mit uns ins Haus kam und unsere Joana sah, schaute er mich auf einmal fragend an. Ich nahm seine Pfote, drückte ihn und sagte, dass er nun für immer da bleiben darf.
Unsere gelähmte Joana, die kurze Zeit vorher ihren über alles geliebten Cisko verloren hatte, war anfangs nicht sonderlich begeistert von ihrem neuen Mitbewohner. Als er sie zur Begrüßung schwanzwedelnd anschnüffelte , bekam er als Antwort mal richtig die Zähne gezeigt. Aber auch das hat sich mit der Zeit gegeben und man akzeptierte sich. Mit anderen Hunden hatte Juri nicht sehr viel am Hut. Er suchte selten Kontakt zu seinen Artgenossen, ignorierte sie und ging ihnen ehr aus dem Weg.
Auf der anderen Seite wiederum schloss er sich immer mehr mir an. Wir wurden ein super Team. Eigentlich verstanden wir uns schon, wenn wir uns nur ansahen und der eine wusste was der andere wollte. Wir hatten eine wunderschöne Zeit, auch wenn sie nur von kurzer Dauer war.
Juri war ein sehr selbstbewusstes Kerlchen, aber er konnte auch ein absoluter Chaot sein. Es gab da so Charaktereigenschaften, die wir von unseren Hunden, die wir in der Vergangenheit hatten, nicht kannten. Juri konnte so manche Dinge einfach nicht leiden und diese äußerte er dann mit einem drohenden Knurren und im Extremfall mit einem Schnappen. Man arrangierte sich eben und das Kämmen erfolgte nun zum Beispiel nur noch mit Maulkorb. Es gab da auch einige "Leckereien", die er sich von uns auf Gedeih und Verderb nicht abnehmen ließ. Hierzu zählten tote Mäuse und hin und wieder mal ein verendeter Hase, den er beim Gassi gehen fand.