COLLIN (SIR HENRY), geboren am 1. März 2003, gestorben am 14. August 2015
Liebe Familie Koopmann,
am 16.12.2005 ist Henry, wir nannten ihn Collin, in unsere Familie eingezogen. Als katzenverträglicher Hund  hat er erstmal alles aufgemischt, die halbe Familie mit dezenten Bissen bedacht und ich dachte schon, ich kann direkt nach Weihnachten mit ihm ausziehen.
Die erste Fahrt zur Hundetrainerin endete mit einem schnappenden Hund, der keinesfalls wieder ins Auto steigen wollte - es wurde dunkel und hat lange gedauert. Beim ersten Einstieg hab ich ihn wohl überrumpelt. Also würde geübt ..... viele Wochen und Monate, Leckerchen am Auto, fressen im Auto, zuerst mit einem Hocker vor der Heckklappe. Autofahren war nie seine Leidenschaft, hat er dann aber gut gemacht.
Zweige oder Zecken aus dem Fell entfernen, verboten! Dann schnappt der Herr zu. Also geübt mit Freudentänzen zum Kühlschrank zur Leberwurst oder Wurststücken. Wenn sich die Menschen so freuen, dann sind Brombeerzweige im Fell wohl was Tolles.
In der Hundeschule hat er gut mitgemacht, verträglich mit allem, außer später mal Collierüden. Vielleicht hat er da etwas in frühen Tagen abgespeichert? Er war freundlich zu allem und jedem, okay, die Katzen wurden schon mal angeranzt. Stets aufgeregt am bellen bei Kühen, Pferden und Menschen, die rennen und rangeln, Jogger wurden angefeuert, aber nicht verfolgt. Der Rat, Wiesen mit Tieren zu meiden, ist auf dem Land nicht so einfach. Später wurde er ruhiger, aber Bellen ging immer. Er war ein mäkeliger Fresser, sehr höflich zu der Hand, die ihm etwas reicht, aber stets hinterfragend, ob er das Futter wohl kennt? Wat de Bur nicht kennt … Er war empfindlich im Magen-Darm-Trakt. Nach seiner ersten Darmentzündung und der Suche nach Spezialfutter, was dem Herrn auch schmeckt, sind wir über anfänglich Ziegenfleisch zum Barfen übergegangen. Ohne Getreide, rohes Fleisch, Gemüse, Pansen und Fisch. Da musste er dann durch, da das Futter nicht immer gleich schmeckte.
Er hatte große Gewitterangst, dann machte er alle Türen auf, auch die mit hochgestellter Klinke, sabberte alles voll und weckte das Haus. Er trampelte dann durch unser Bett und einer musste sich für ein paar Stunden opfern, damit der Rest der Familie schlafen kann. Als die Ohren etwas schlechter wurden wars erheblich besser. Und alle Trainer und CD`s halfen da nicht weiter.
Er war nie allein. Zuletzt hat er mit unserer Kuvacz-Labradorhündin und unserm Mudimischling aus Ungarn gelebt. Mit der Hündin hat er bis vor einigen Jahren wild gespielt. In den letzten Jahren machten sich die Gelenke bemerkbar. Auch die Nieren haben wir seit letztem Jahr mit Medikamenten unterstützt. Mehrfach hatte er geriatrische vestibuläre Anfälle, einmal mit 3 Tagen völliger Bewegungslosigkeit, er konnte sich nur noch aufsetzen. Aber unser Tierarzt meinte, das kann sich wieder geben und am 3. Tag ist er abends mit Unterstützung wieder hochgekommen. Durch den Schwindel konnte er manchmal nicht fressen, ist dann aber gern mit dem Löffel gefüttert worden. Inkontinenz, mal mehr und weniger, hat uns in den letzten Monaten begleitet. Die Hinterbeine haben öfter mal den Dienst verweigert und Aufstehen fiel ihm zuletzt sehr schwer. Aber die Hundemädels draußen, denen hat er gezeigt wie schnell er noch konnte. Na ja, die Spazierwege wurden kürzer und das Tempo sehr niedrig.
Er ist 13,5 Jahre alt geworden, bis zum letzten Tag hat er gelebt. Am letzten Tag hat er sich das Hinterbein aufgeleckt, und eine Entzündung breitete sich aus. Am Freitag, den 14.8. haben wir ihn gehen lassen müssen. Wir bereuen keinen Tag, keine Mühe und keine gestörte Nacht, und wir sind sehr dankbar, dass er unser Vertrauen in ihn angenommen hat.
Mit freundlichem Gruß, Ines Heiken, Reinhard Klumpp